Presse-Echo

Zur neuen CD-Veröffentlichung: Carl Loewe – »Jan Hus« 2023

»Von einer Überraschung zur nächsten« – Fono Forum, 12/2023

… Das Stück über den böhmischen Theologen, der seinen Aufstand gegen Kirchenschisma, Ablasshandel und die Prunksucht katholischer Amtsträger im frühen 15. Jahrhundert mit dem Tod bezahlte, bringt Lied, Choral, Oper und Oratorium zusammen. Man hört Bach, Mendelssohn, Schumann, Vorausahnungen auf Wagners Bläserklänge, Verdi (etwa in den theatralischen Weissagungen der Zigeunerin), und der Tonfall des Protagonisten, dem hier Georg Poplutz überzeugendes Profil verleiht, liegt irgendwo zwischen Bachs Evangelisten und Mendelssohns Elias.
Man muss diese Mischung lieben, um ihr gerecht zu werden, und Thomas Gropper tut das. Mit seinen glänzenden Ensembles musiziert er das Unterschiedliche aus, schaltet organisch um zwischen Introvertiertem und Extrovertiertem, lässt Rezitative fließen, strukturiert die lebhaften Ensembles und Chöre. Zuhörend gerät man von einer Überraschung zur nächsten …

»Kleine Wunder« – Opus Klassiek, Niederlande, 11/2023

… Die Umsetzung könnte kaum besser sein. Alle Interpreten sind erfahren in »Alter Musik«. Und das ergibt ein spektakulär klares Ergebnis. Der Text ist überall klar verständlich. Die Arcis-Vocalisten aus München vollbringen kleine Wunder. Und auch die hervorragende Akustik der Himmelfahrtskirche und die wunderschöne Aufnahme machen diesen Aufführung zu einem unvergesslichen Erlebnis. …

»Impulsreiche Lebendigkeit« – Gramophone UK, 10/2023

Obwohl Carl Loewe heute vor allem für seine Lieder und Balladen bekannt ist, brachte seine lange Karriere als Kirchenmusiker auch eine Reihe von Oratorien hervor. Darunter »Das Sühnopfer des neuen Bundes«, »Hiob« und – vielleicht das beste von allen – »Jan Hus«, das hier erstmals eingespielt wird.

Mehr als 100 Jahre vor dem Reformator Martin Luther kritisierte der Protagonist des Oratoriums in seinen Predigten und Schriften in ähnlicher Weise den Machtmissbrauch der katholischen Kirche und den Anspruch, ihre Lehren als die absolute Wahrheit zu vertreten. Auf dem Konzil von Konstanz wurde Hus wegen Ketzerei angeklagt, verurteilt und am 6. Juli 1415 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Loewes Gespür für Dramatik und emotionale Kontraste lässt die Grenze zwischen Oratorium und Oper oft verschwimmen.

Die Sänger verleihen sowohl den Worten als auch der Musik impulsreich Lebendigkeit. Der Tenor Georg Poplutz navigiert durch Loewes lange Phrasen mit Wärme und einer inneren Ruhe, die seiner Figur angemessen ist. Sopranistin Monika Mauch meistert auf beeindruckende Weise ihre Doppelrolle: sie vermittelt sowohl ihre Besorgnis als auch die bedingungslose Liebe gegenüber ihrem Mann, während sie gleichzeitig ihr Timbre verdunkelt, um Barbaras intrigante Art zu unterstreichen. Der Bass Dominik Wörner verändert seinen stimmlichen Charakter in ähnlicher Weise, um sowohl den guten und bösen Königen als auch der unerschütterlichen Loyalität von Hus’ Freund Hieronymus gerecht zu werden. Thomas Gropper ist in jeder Hinsicht der kluge Lenker der Aufführung. Er entlockt seinen Chorkräften klare und ausdrucksstarke Leistungen, während die vorwärtsdrängenden Holzbläser und die scharfen Blechbläser des Orchesters die Vielseitigkeit von Loewes Partitur unterstreichen.

»Oper ohne Inszenierung« – allmusic, Michigan, USA 09/2023

Die Geschichte hat die Kirchenmusik der Romantiker nicht gerade freundlich behandelt. Doch zumindest dieses Stück ist es wert, neu gehört zu werden, vor allem in dieser schönen Aufnahme der Arcis Vocalisten und der historisch orientierten Instrumentalgruppe L’arpa Festante unter Thomas Gropper (der, wie Loewe, auch singt). Es gibt einige erfahrene Solisten, angeführt von Georg Poplutz in der Hauptrolle des Jan Hus, eines tschechischen Religionsreformers und wichtigen Wegbereiters des Protestantismus, der 1415 durch die Hand der Kirche sein feuriges Ende fand. Loewe nannte dies eine Oper ohne Inszenierung, und tatsächlich ist das Werk dramaturgisch ungewöhnlich wirksam.

Für diejenigen, die sich für die frühe Geschichte des Protestantismus interessieren, ist dieses Album nahezu unverzichtbar; es erweckt die Geschichte von Hus zum Leben, der im Allgemeinen kaum mehr als eine Seite in den Geschichtsbüchern ist, und jeder Chor kann das Werk mit Gewinn hören oder aufführen. Das Label Oehms macht selten Fehler, wenn es um die Technik geht, und das ist auch hier nicht der Fall; der Klang aus der Himmelfahrtskirche in der Münchner Vorstadt ist ideal.

»Wunderschöne Doppel-CD« – cultuurpakt.be, Belgien, 14.9.2023

»Das Oratorium wurde im Oktober 2022 von den Arcis-Vocalisten unter Thomas Gropper wiederbelebt. Das Ergebnis ist eine wunderschöne Doppel-CD … Der Chor der Arcis-Vocalisten singt kraftvoll und überzeugend … Die Mitwirkung des Barockorchesters L’arpa festante unter der Leitung von Thomas Gropper erhöht die musikalische Qualität dieser Aufnahme nur. Eine Entdeckung, die sich sowohl historisch als auch musikalisch auf jeden Fall lohnt.«

»Triumph des Chores« – Operawire, Internationales Musikmagazin, Pittsburgh, USA, 2.9.2023

»Schumanns Rezension in der ›Neuen Zeitschrift für Musik‹ vom Oktober 1842 ist in der Tat die treffendste Beurteilung von Loewes Oratorium ›Jan Hus‹ … Sie bezeichnet es richtigerweise als ein Zwitterwerk, das dem religiösen Oratorium nach dem Vorbild der Matthäuspassion nachempfunden ist, jedoch mit einem für die barocke Tradition untypischen melodramatischen Einschlag … Dies mag zum Teil die relative Unbekanntheit von Loewes Werk erklären …

Nichtsdestotrotz liefern Dirigent Thomas Gropper und das Barockorchester L’arpa festante eine sehr solide Wiedergabe von ›Jan Hus‹ ab. Unterstützt werden sie dabei von einer Reihe guter Solisten, darunter Tenor Georg Poplutz in der Titelrolle und Bassbariton Dominik Wörner. Beide sind mit dem Barockrepertoire vertraut, mit einem ausgeprägten Sinn für musikalisches Timing und Phrasierung.

Komplettiert wird die Besetzung durch Monika Mauch und Ulrike Malotta, die beide bereits in der 2018 erschienenen Aufnahme von Loewes ›Das Sühnopfer des Neuen Bundes‹, ebenfalls bei Oehms Classics, zu hören waren.

Ein echter Triumph ist jedoch die Leistung der Arcis-Vocalisten, die nahtlos zwischen den dramatischen Registern wechseln, von der Pittoreske des Schülerchors bis zur Feierlichkeit des finalen ›Ungetrübt, rein‹.«

»Hoch inspirierende Darbietung« – Südwestpresse Ulm, 22.8.2023

»Dass Loewe auch als Oratorienkomponist reüssierte, ist heute weitgehend vergessen. Die Arcis-Vocalisten München und das Barockorchester ›L’arpa festante‹ bringen diese faszinierende Facette von Loewes Schaffen in Erinnerung. Unter der Leitung von Thomas Gropper haben sie sein 1841 uraufgeführtes Oratorium ›Jan Hus‹ nach einem Libretto von August Zeune (1778–1853) auf zwei CDs für das Label Oehms (Vertrieb: Naxos) als Weltersteinspielung vorgelegt. Diese hoch inspirierende Darbietung macht neugierig auf weitere Oratorien von Loewe, die die Musiker ebenfalls aufnehmen wollen.«

»Durch Mark und Bein« – WDR 3, Hörstoff – 8.8.2023

»Mit kernigem Bass formuliert Dominik Wörner als böhmischer König Wenzel die Anklage gegen Jan Hus. Gleich im Anschluß verteidigt Georg Poplutz als Hus seine Thesen mit leichtem und hellem Tenor. Der Chor Arcis-Vocalisten München stimmt den sogenannten ›Chor der Zigeuner‹ mit präziser Artikulation und sehr guter Aussprache an. Das Stück wirkt wie einer der berühmten Volkschöre aus den Passionen von Johann Sebastian Bach. Regelmäßig baut Carl Loewe solche historischen Stilzitate in seine Musik ein. Die Arien schreibt er dann wieder ganz im Stil seiner Zeit …

Doch alles Singen nützt nichts, die Vertreter der Kirche wollen den Ketzer brennen sehen. Dieser Chor der Flammengeister am Ende von Jan Hus geht durch Mark und Bein ….«

»Mit traumhafter Sicherheit und unerreichtem Wohlklang« – Online Merker, Wien, 24.7.2023

»Carl Loewe (1796-1869) – Das ist doch der mit den Liedern? Das ist der mit den Liedern: Über 500 Balladen hat er komponiert, aber auch 17 Oratorien. – Am 16. Dezember 1841 wurde Loewes Oratorium über Leben und Wirken des tschechischen Reformators Jan Hus in und mit der Berliner Singakademie uraufgeführt. Schon die ersten Takte der Introduzione künden deutlich das drohende Unheil an und lassen erahnen, dass es sich bei diesem Werk keineswegs um ein klassisches Oratorium, sondern eine ›Oper ohne Szene‹ handelt.

Das Ensemble der Solisten besticht durch eine phänomenale Textverständlichkeit, die ihresgleichen sucht. Monika Mauchs (Sofia, Barbara) Sopran hat eine tadellose Mittellage, wird in der Höhe oder bei Attacke recht schnell scharf. Ulrike Malotta gibt mit ihrem gepflegten Alt eine eindrucksvolle Zigeunerin. Georg Poplutz gibt den Jan Hus mit hellem, kräftigem, ausdrucksstarkem, und flexiblem Tenor. Dominik Wörner gibt König Wenzel, Ritter Chlum; König Sigismund; die Bischöfe von Lübeck und Florenz und Hieronymus mit kernigem, sauber geführtem Bass. Thomas Gropper ergänzt das Ensemble als Hirte.

Nicht genug loben kann der Kritiker die Arcis-Vocalisten. Mit traumhafter Sicherheit und unerreichtem Wohlklang bewältigt der Chor die Kirchenmusik wie die Opernchöre. Nicht minder berauschend ist die Leistung des Barockorchester L’Arpa festante. Die musikalische Leitung hat Thomas Gropper und ihm ist die Aufführung des zu Loewes Zeiten nicht gedruckten und erst 2013 wieder entdeckten Werkes zu verdanken. Es gilt ein in seiner musikalischen Vielfalt auch bei wiederholtem Hören jedes Mal aufs Neue faszinierendes, das ganze musikalische Spektrum seiner Zeit erfassendes Werk zu entdecken und sich nicht vom spröde scheinenden Gegenstand abschrecken zu lassen. Eine mehr als lohnende Entdeckung, die es jederzeit verdient aufgeführt zu werden!«

»Fein austarierter Chorklang« – Süddeutsche Zeitung, 30.6.2023

»Vor fünf Jahren hat er sich schon einmal überzeugend einem Oratorium des eher als Balladenkomponisten geltenden Carl Loewe gewidmet. Thomas Gropper, der Münchner Gesangsprofessor, hat sich diesmal das Leben des böhmischen Kirchenkritikers Jan Hus vorgenommen, das Loewe als strenges Oratorium in Musik gesetzt hat. Dass dabei genug Raum ist für Emotion und Poesie, zeigt Gropper auf elegant spannende, klangintensive, nur selten etwas eintönige Weise. Besonders der fein austarierte Chorklang begeistert, aber auch Solisten wie der herrliche Oratorientenor Georg Poplutz. Die Mischung aus Lebensbildern und Reflexionen entspricht der großen Formtradition des Oratoriums, das eine distanzierte Teilnahme auch am grausigen Ende erlaubt: Der Scheiterhaufen, auf dem Hus starb, wird zum ›Chor der Flammengeister‹.«

Zum Konzert mit Händels »Messiah« am 16.10.2021 in der Himmelfahrtskirche München-Sendling

»Aparte Klangpracht« – Süddeutsche Zeitung, 18.10.2021

»Das ›Halleluja‹ aus Händels ›Messiah‹ ist längst zu einer klassischen Jubelikone geworden. King Georg II. hat es damals, 1743, begeistert vom Sitz gerissen, und seit der Zeit stehen auch alle Engländer dazu auf. Thomas Gropper verstärkte dann auch seine trefflichen Arcis-Vocalisten in der Sendlinger Himmelfahrtskirche von 33 Kehlen auf 65 für den legendären Jubilus …

Gropper, selbst kundiger Sänger und versierter Chorleiter, machte aus dem vokalen Forte kein plakatives. Denn er setzte den ganzen Abend nicht auf das überwältigende Oratorien-Pathos der späteren Händelaufführungspraxis, sondern eher auf eine kammermusikalische Diktion, kostete sensibel Händels Melos aus, wählte elegische Tempi und moderierte den Chor nuancenreich zwischen delikatem Feinschliff und sanguinischer Beschwingtheit.«

Zur CD-Veröffentlichung: Carl Loewe – »Das Sühnopfer des neuen Bundes« 2019

»Großartig und aufregend fremd« – Süddeutsche Zeitung, 12.4.2019

»Der Balladen-Loewe hat viele Oratorien geschrieben, die keiner mehr kennt. Das ›Sühnopfer‹ ist die Passionsgeschichte, in volkstümlichen Worten aus den Evangelien herausgesammelt, verblüffend in seiner Unmittelbarkeit und Schönheit.

Thomas Gropper leitet die Arcis-Vocalisten München und das Barockorchester L’arpa festante. Großartig und aufregend fremd. Tolle Solisten, Hut ab vor der Sopranistin Monika Mauch.«

»Überaus gelungene Neuaufnahme« – Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.4.2019

»Carl Loewe, 1796 in Löbejün bei Halle an der Saale geboren, starb am 20. April 1869 in Kiel. Das ist jetzt 150 Jahre her … Das Label Oehms Classics bringt zum Jubiläum auch eine überaus gelungene Neuaufnahme des Oratoriums „Das Sühnopfer des neuen Bundes“ heraus mit dem Barockorchester L´arpa festante und den Arcis-Vocalisten München unter der Leitung von Thomas Gropper … Die Neuaufnahme bietet mit Monika Mauch (Sopran), Ulrike Malotta (Mezzosopran), Georg Poplutz (Tenor), und Andreas Burkhard (Bariton) wunderbar schlanke, bewegliche, dabei ganz sorgfältig artikulierende Stimmen auf, die für die Schärfe des Berichts wie für die Innigkeit der Reflexion gleichermaßen den richtigen Ton finden.
Thomas Gropper hat im Begleitheft nicht nur eine kluge Einführung verfasst. Er versetzt den Chor der Zionstöchter auch in die zarteste Schwebe und findet im Orchester unheimliche, fahle Farben für den Tod Jesu und die Auferstehung der Heiligen.«

»Rang des Exemplarischen« – Badische Zeitung, 28.3.2019

»Bei der Interpretation mit dem Barockorchester L´arpa festante kommen die warmen, sanften, dunklen Instrumentalfarben sehr schön zum Tragen … Bei den exzellenten Arcis-Vocalisten München ist der Chorpart, einschließlich der Fugen, bestens aufgehoben. Besonders nehmen die Frauenstimmen für sich ein. Das Orchester spielt tadellos und schafft mit Feingefühl die richtige Atmosphäre.

Mit Monika Mauch, Ulrike Malotta, Georg Poplutz und Andreas Burkhart sind hervorragende Solisten zur Stelle. In seiner Interpretation der Christus-Partie meidet Burkhart alles Salbungsvolle. Und der Dirigent Thomas Gropper legt in summa eine CD-Einspielung vor, die ganz ohne Abstriche den Rang des Exemplarischen erreicht.«

Zur CD-Veröffentlichung mit Kantaten von Johann Sebastian Bach

»Mit federndem Gespür« – Süddeutsche Zeitung, März 2019

»Gerade eben haben die Arcis-Vocalisten München ein schönes Album von Carl Loewes Passionsoratorium ´Das Sühnopfer des neuen Bundes` herausgebracht. Aber bei ihrer Plattenfirma Oehms Classics, die mit ihnen auch Chorwerke von Carl Heinrich Graun produziert hat, sind vor einigen Jahren schon selten eingespielte frühe Kantaten Johann Sebastian Bachs erschienen: ›Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu Dir‹ BWV 131 des 23-jährigen Komponisten, als er noch Organist in Mühlhausen war, und ›Himmelskönig, sei willkommen‹ BWV 182, sechs Jahre später entstanden für den Weimarer Hof.

Die Arcis-Vocalisten unter der Leitung von Thomas Gropper singen zusammen mit dem Barockorchester ›L´arpa festante‹ mit federndem Gespür für Bachs elegante Anverwandlung italienischer Musik.«

Zur Aufführung von Bachs »Matthäuspassion« am Karfreitag 2017

»Matthäuspassion als geistliche Musik, nicht als Thriller« – Münchner Abendzeitung, 18.4.2017

»Seit einigen Jahren führen die Arcis-Vocalisten unter ihrem Gründer Thomas Gropper die ›Matthäuspassion‹ von Johann Sebastian Bach auf. Und das durchaus auf Augenhöhe mit Enoch zu Guttenberg und Hansjörg Albrecht. Rund 60 Sängerinnen und Sänger stehen bei Gropper auf der Bühne der Herkulessaals. Der ist für diese Musik besser geeignet als der große Gasteig. Die Arcis-Vocalisten sind ein Projektchor ohne dauerhafte Bindung. Davon profitiert die Qualität: Der Chor singt klar und schlank in den dramatischen Turbae-Chören, warm und volltönend in den Chorälen …

Gropper dramatisiert nichts. Er versteht die ´Matthäuspassion` als geistliche Musik, nicht als Thriller. Insofern nimmt sein lyrischer Ansatz eine sehr dezidierte Gegenposition zu Guttenberg und Albrecht ein. Und sein ausgezeichneter Chor kann mit dieser Konkurrenz auf jeden Fall mithalten.“

Zur Aufführung von Orffs »Carmina burana« am 27.6.2015

»Effektvolle Gegensätze« – Süddeutsche Zeitung, 29.6.2015

»Im Eingangschor setzte Dirigent Thomas Gropper Eckpunkte seiner Interpretation fest:
›O fortuna‹ lebte von der sehr deutlichen, bisweilen fast schneidend scharfen Deklamation des Textes im aus etwa fünfzig Sängerinnen und Sängern bestehenden Chor, so dass eine Art Schlagzeugeffekt der zweiten Ebene entstand … Die bis an die Ränder ausdifferenzierte Dynamik unterstrich den vitalen Charakter dabei gut. Ganz im Gegensatz dazu stand der Satz ›Veris leta facies‹, bei dem der ganz im Legato geführte Unisono-Klang der Chorstimmen eine wunderbare Linie ergab …

Das Publikum begeisterte an dieser Interpretation wohl am meisten, dass hier eine Farbigkeit des Klangs hörbar wurde, die die Angaben im Notentext punktgenau umsetzte und dadurch eine Gegensätzlichkeit schuf, die ganz unmittelbar fesselte.«

Zur Aufführung von Bachs »Matthäuspassion« am Karsamstag 2013

»Klar und lyrisch« – Süddeutsche Zeitung, 2.4.2013

»Für Bachs Matthäus-Passion gibt es ganz unterschiedliche Routen: Enoch zu Guttenbergs Deutung bezwingt alljährlich mit Bekenntnis-Wucht; BR-Chor und Concerto Köln boten unter Peter Dijkstra jüngst eine angenehm schlackenfreie Version; Dirigent Thomas Gropper pflegt am Karsamstag im Herkulessaal eine klar konturierte und doch lyrisch weiche Linie.
Mit seinen Arcis-Vocalisten und dem Barockorchester L`arpa festante gewinnt er die Erzählkraft aus dem Kontrast zwischen Innen und Außen der Leidensgeschichte. Zwischen gefühlvoll gesungenen Arien und geifernden Turbae-Chören: Humanität versus Unrecht und Tod …

Die Musiker spielen mit ihrem Barock-Instrumentarium kernig auf, zeichnen straffe Linien und zünden furiose Arpeggio-Explosionen. Ihr rhythmische Schärfe hält die Erzählung von Anfang an zusammen …

Thomas Gropper gelingt mit seinen Vocalisten eine ausgewogene Wort-Klang-Verbindung. Er fordert plastischen Ausdruck, verzichtet aber auf martialisch herausgeschmetterte Bekenntnisse. Die Choräle dürfen wundersam sinnlich strömen – so lässt sich das Geheimnis des Glaubens viel wirkungsvoller verkünden.«